Molekulare Charakterisierung dauerhafter, polygen vererbter Resistenzquellen für Apfelschorf und Apfelmehltau - eerste uitgave

Apfelschorf (Erreger: Venturia inaequalis) und Apfelmehltau (Erreger: Podosphaera leucotricha) stellen in den gemäßigten Klimazonen die beiden wichtigsten Erkrankungen des Apfels (Malus x domestica) dar. Bisher wurden in der Resistenzzüchtung bei Malus Majorresistenzgene eingekreuzt. Beim Apfelschorf wurde vor allem die Vf-Resistenz verwendet, während beim Apfelmehltau die Pl1- und Pl2-Gene die wichtigsten Resistenzquellen darstellen. Obwohl seit mehreren Jahren bereits Apfelsorten mit diesen Resistenzgenen vorhanden sind, sind unter den heute im Erwerbsobstbau angebauten Apfelsorten kaum Sorten mit Resistenzen gegen Schorf oder Mehltau vorhanden, was zu einem massiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Anbau führt. Das Auftreten von Pilzrassen, die in der Lage sind die Vf-bedingte Resistenz zu brechen zeigt, daß die alleinige Verwendung von Majorgenen für die Etablierung dauerhafter Resistenzen nicht ausreicht. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine molekulare Markerkarte für die C3-Population, einer Kreuzung der Apfelsorten 'Discovery' und 'Prima', erstellt. Hierzu wurden 150 Individuen der Kreuzung mit AFLP-Markern und Mikrosatelliten analysiert, wobei für jeden Elter etwa 400 Marker ausgewertet werden konnten. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildete die Erstellung Malus-spezifischer Resistenzgenanaloga (RGA), die mit Hilfe degenerierter Primer auf Basis konservierter Motive aus pflanzlichen Resistenzgenen der NBS-LRR-Klasse erstellt wurden. Dabei konnten ca. 50 RGA identifiziert und nach einer SSCP-Analyse in der C3-Population kartiert werden. Die molekulare Markerkarte bildete die Grundlage für die QTL-Analyse ("quantitative trait loci") mit Befallsdaten für Schorf und Mehltau in der C3-Population. Für den Schorfbefall standen hierzu sowohl rassenspezifische Boniturdaten aus Angers/Frankreich, als auch Freilanddaten aus Dresden-Pillnitz zur Verfügung, während für Mehltau nur Feldboniturdaten vom Standort Dresden-Pillnitz vorlagen.