Das Neue Testament und der Römische Staat: Rede zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers am 27. Januar 1892, in der Aula der Kaiser-Wilhelms-Universität Strassburg (Classic Reprint) - pocketboek

Excerpt from Das Neue Testament und der Römische Staat: Rede zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers am 27. Januar 1892, in der Aula der Kaiser-Wilhelms-Universität Strassburg

Einladung. Das bedeutet keine Reise in unbekanntes Land. Vielmehr liegt kaum eine der weiteren Vergangenheit angehörige Zeit in so heller Beleuchtung vor uns ausge breitet, wie die betreffende Periode. Wir werden nämlich unsere Betrachtungen über das erste Jahrhundert hin und auch wohl darüber hinaus, längstens etwa bis zu den Aus gängen des zweiten ausdehnen. Nicht blos auf die innerlich wirkenden Iaktoren, auch auf zahlreiches Aussenwerk des Gesammtbildes fällt ein ungemein deutliches Licht. Beispiels weise gerade die Begehung der Kaisertage (solemuia Caesaris) die regelmässige Feier im januar, daneben 'anderweitige jahrestage, Geburts und Thronbesteigungs und periodisch wiederkehrende jubelfeste. Auch ein christlicher Schrift steller' hat vor nunmehr siebzehnhundert jahren mehrfach der am Kaiserfeste bekränzten und beleuchteten Pforten der Häuser gedacht und dabei seinen Glaubensgenossen das Zeugniss ausgestellt, sie seien mit ihrem Eifer für der artige Kundgebungen den Verehrern der alten Götter oft noch voraus. Um so auffälligen dass der Berichterstatter selbst für seine Person eine abgünstige Stellung dazu ein nimmt, ja gelegentlich hinwiederum dies als Kennzeichen christlicher Häuser namhaft macht, dass hieran Kaiserfesten weder Lorbeer noch Lampen prangen.' Zwei Strömungen nehmen wir bei dieser Gelegenheit jedenfalls wahr innerhalb der Christenheit des zweiten jahrhunderts. Woher kommen sie? Wohin laufen sie? Was bedeuten sie?

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