Manuela Gottschalk:Die Untersuchung der Korridormethode bei der Bewertung von Pensionsverpflichtungen
- nieuw boek 2003, ISBN: 9783832490003
Inhaltsangabe:Problemstellung: Eine Pensionsverpflichtung stellt für ein Unternehmen eine aufschiebend bedingte Schuld dar, da der Zeitpunkt der Zusage der betrieblichen Altersversorgung … Meer...
Inhaltsangabe:Problemstellung: Eine Pensionsverpflichtung stellt für ein Unternehmen eine aufschiebend bedingte Schuld dar, da der Zeitpunkt der Zusage der betrieblichen Altersversorgung und der Zeitpunkt der Zahlung der zugesagten Leistung auseinander fallen. Der bilanziellen Abbildung der Pensionsverpflichtungen im Unternehmen kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu, da der Umfang und die Höhe des aus der Pensionsverpflichtung resultierenden Aufwandes maßgeblich von den verwendeten Rechnungslegungsregeln beeinflusst werden. In der deutschen handelsrechtlichen Bilanzierungspraxis ist die Abbildung von Pensionsverpflichtungen bisher nur unzureichend geregelt. Das Manko des deutschen Rechnungslegungssystems im Hinblick auf die Bilanzierung und Bewertung von Pensionsverpflichtungen äußert sich insbesondere darin, dass deutsche Unternehmen von Analysten tendenziell schlechter bewertet werden als vergleichbare internationale Unternehmen, die nach US-GAAP oder IFRS bilanzieren. Ursache dafür ist zum großen Teil die bisherige Ausgestaltung deutscher Pensionsverpflichtungen, die überwiegend über den Weg der Innenfinanzierung stattfand. So führt der hohe Anteil innenfinanzierter Versorgungszusagen zu (im Durchschnitt) schlechteren Bonitätseinstufungen deutscher Unternehmen. Die fortschreitende Globalisierung und Internationalität verlangen eine rasche Anpassung deutscher Konzernrechnungslegung an internationales Recht. Das Interesse von Unternehmen richtet sich zum einen auf eine verbesserte Vergleichbarkeit der Jahresabschlüsse, um so attraktiver für Investoren zu werden. Zum anderen können durch vereinheitlichte Rechnungslegungsregeln aber auch Transaktionskosten reduziert werden, die den Unternehmen durch Aufstellung von Jahresabschlüssen in mehreren Rechnungslegungswerken entstehen. Vor diesem Hintergrund veröffentlichte der Deutsche Standardisierungsrat (DSR) am 13. März 2003 seinen Standardentwurf E-DRS 19 ¿Pensionsverpflichtungen und gleichartige Verpflichtungen im Konzernabschluss¿. Durch die völlige Neuregelung der Pensionsverpflichtungen im deutschen Recht sollen die Informationsfunktion und die internationale Vergleichbarkeit der Konzernabschlüsse verbessert werden. Die Veröffentlichung rief überwiegend positive Reaktionen hervor. So wurde grundsätzlich das Bemühen des DSR nach einer Angleichung deutscher Rechnungslegungsnormen an internationales Recht begrüßt. In Hinblick auf einzelne Vorschriften gab es jedoch auch kritische Reaktionen, die zum Teil sehr heftig ausfielen. Einer der Punkte, der am häufigsten diskutiert wurde, war die künftig geplante Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste, die Unternehmen im Zusammenhang mit ihren Pensionsverpflichtungen entstehen können. Diese Diskussionen sind allerdings nicht neu, sondern werden auch auf internationaler Ebene bereits sehr lange geführt. Die in SFAS 87 und IAS 19 eingeführte Korridormethode gestattet, dass versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen nicht erfolgswirksam erfasst zu werden brauchen, sondern lediglich als Anhang in den Notes veröffentlicht werden müssen. In etlichen Fällen kam es durch eine besondere Bilanzierungsvorschrift zu dem Ausweis von Erträgen, obwohl die Fonds tatsächlich Verluste im betreffenden Geschäftsjahr verzeichneten. In den USA, in der seit der Enron-Pleite die Bilanzierungspraktiken großer Aktiengesellschaften sehr aufmerksam beobachtet werden, erregt dieses (unkorrekte) Ergebnis einer korrekten Anwendung der Rechnungslegungsregeln erhebliches Missfallen. Die angesprochenen Schwierigkeiten sind jedoch keineswegs nur typisch für die USA. Durch die Geltung der US-GAAP als Trendsetter im Bereich der Bilanzierung finden sich ähnliche Verteilungsrechte auch in anderen Rechnungslegungsnormen, z. B. in den IFRS, die zu ähnlichen Problemen führten. Der International Accounting Standards Board (IASB) reagierte darauf kürzlich mit einer Änderung dieser besonderen Vorschrift. Eine endgültige Entscheidung über die künftige bilanzielle Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste wird aufgrund des großen Diskussionsbedarfes jedoch erst im Rahmen des Performance Reporting Projects zu erwarten sein. Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der Korridormethode anhand ausgewählter Kriterien, um allgemein ihre Eignung für die Erfüllung der Informationsfunktion und speziell die mögliche Anwendbarkeit für das deutsche Recht zu prüfen. Nachdem dazu im nächsten Abschnitt die Rechnungslegungsnormen für Pensionsverpflichtungen nach HGB/ EStG und US-GAAP/ IFRS in ihren Grundzügen dargestellt und die Entstehungsgründe sowohl für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste als auch für die Entstehung des E-DRS 19 aufgezeigt werden, erfolgt daran anschließend die Auswertung der Stellungnahmen der DAX30-Unternehmen zum E-DRS 19. Im vierten Abschnitt wird die Korridormethode in Hinblick auf die Kriterien Eignung für den Umgang mit Volatilität, Erfüllung der Informationsfunktion, Erfüllung der Rechenschaftsfunktion der Rechnungslegung und Vereinbarkeit mit dem Vorsichtsprinzip des HGB untersucht, bevor im letzten Abschnitt eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse erfolgt und offene Fragen diskutiert werden. Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisII AbkürzungsverzeichnisV 1.Problemstellung1 2.Darstellung und Bewertung von Pensionsverpflichtungen4 2.1Pensionsverpflichtungen nach HGB/ EStG4 2.1.1Vorbemerkung4 2.1.2Bilanzierung nach HGB/ EStG6 2.1.3Bewertung nach HGB/ EStG7 2.2Pensionsverpflichtungen nach US-GAAP/ IFRS12 2.2.1Vorbemerkung12 2.2.2Bilanzierung nach US-GAAP/ IFRS13 2.2.3Bewertung nach US-GAAP/ IFRS15 2.3Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste20 2.3.1Entstehungsursachen20 2.3.2Erfassung nach US-GAAP/ IFRS21 2.3.3Erfassung nach HGB23 2.4Pensionsverpflichtungen nach E-DRS 1924 2.4.1Vorbemerkung24 2.4.2Konzeptionelle Unterschiede zum bisherigen Recht25 2.5Zwischenergebnis27 3.Stellungnahmen der DAX 30-Unternehmen zum E-DRS 1929 4.Die Untersuchung der Korridormethode in Hinblick auf ausgewählte Kriterien31 4.1Betrachtung der Volatilität31 4.1.1Schwankungen aus Änderungen des Planvermögens31 4.1.1.1Anwendbarkeit der Korridormethode32 4.1.1.2Alternative Behandlung der Schwankungen des Planvermögens33 4.1.2Schwankungen aus Änderungen versicherungsmathematischer Parameter (ohne Betrachtung des Diskontierungssatzes)34 4.1.3Schwankungen aus Änderungen des Diskontierungssatzes35 4.1.3.1Anwendbarkeit der Korridormethode35 4.1.3.2Alternative Behandlungsmöglichkeiten36 4.1.4Zwischenergebnis36 4.2Die Erfüllung der Informationsfunktion38 4.2.1Funktion von Jahresabschlussinformationen nach US-GAAP38 4.2.2Prognosetauglichkeit der Informationen39 4.2.3Zwischenergebnis41 4.3Untersuchung der Rechenschaftsfunktion42 4.3.1Rechenschaftsfunktion des Jahresabschlusses42 4.3.2Auswirkungen der Korridormethode auf die Rechenschaftsfunktion des Jahresabschlusses43 4.3.3Zwischenergebnis45 4.4Vereinbarkeit der Korridormethode mit dem Vorsichtsprinzip des HGB45 5.Fazit47 Anhang50 Abbildungsverzeichnis56 Materialienverzeichnis57 Quellenverzeichnis61 Literaturverzeichnis62 Die Untersuchung der Korridormethode bei der Bewertung von Pensionsverpflichtungen: Inhaltsangabe:Problemstellung: Eine Pensionsverpflichtung stellt für ein Unternehmen eine aufschiebend bedingte Schuld dar, da der Zeitpunkt der Zusage der betrieblichen Altersversorgung und der Zeitpunkt der Zahlung der zugesagten Leistung auseinander fallen. Der bilanziellen Abbildung der Pensionsverpflichtungen im Unternehmen kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu, da der Umfang und die Höhe des aus der Pensionsverpflichtung resultierenden Aufwandes maßgeblich von den verwendeten Rechnungslegungsregeln beeinflusst werden. In der deutschen handelsrechtlichen Bilanzierungspraxis ist die Abbildung von Pensionsverpflichtungen bisher nur unzureichend geregelt. Das Manko des deutschen Rechnungslegungssystems im Hinblick auf die Bilanzierung und Bewertung von Pensionsverpflichtungen äußert sich insbesondere darin, dass deutsche Unternehmen von Analysten tendenziell schlechter bewertet werden als vergleichbare internationale Unternehmen, die nach US-GAAP oder IFRS bilanzieren. Ursache dafür ist zum großen Teil die bisherige Ausgestaltung deutscher Pensionsverpflichtungen, die überwiegend über den Weg der Innenfinanzierung stattfand. So führt der hohe Anteil innenfinanzierter Versorgungszusagen zu (im Durchschnitt) schlechteren Bonitätseinstufungen deutscher Unternehmen. Die fortschreitende Globalisierung und Internationalität verlangen eine rasche Anpassung deutscher Konzernrechnungslegung an internationales Recht. Das Interesse von Unternehmen richtet sich zum einen auf eine verbesserte Vergleichbarkeit der Jahresabschlüsse, um so attraktiver für Investoren zu werden. Zum anderen können durch vereinheitlichte Rechnungslegungsregeln aber auch Transaktionskosten reduziert werden, die den Unternehmen durch Aufstellung von Jahresabschlüssen in mehreren Rechnungslegungswerken entstehen. Vor diesem Hintergrund veröffentlichte der Deutsche Standardisierungsrat (DSR) am 13. März 2003 seinen Standardentwurf E-DRS 19 ¿Pensionsverpflichtungen und gleichartige Verpflichtungen im Konzernabschluss¿. Durch die völlige Neuregelung der Pensionsverpflichtungen im deutschen Recht sollen die Informationsfunktion und die internationale Vergleichbarkeit der Konzernabschlüsse verbessert werden. Die Veröffentlichung rief überwiegend positive Reaktionen hervor. So wurde grundsätzlich das Bemühen des DSR nach einer Angleichung deutscher Rechnungslegungsnormen an internationales Recht begrüßt. In Hinblick auf einzelne Vorschriften gab es jedoch auch kritische Reaktionen, die zum Teil sehr heftig ausfielen. Einer der Punkte, der am häufigsten diskutiert wurde, war die künftig geplante Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste, die Unternehmen im Zusammenhang mit ihren Pensionsverpflichtungen entstehen können. Diese Diskussionen sind allerdings nicht neu, sondern werden auch auf internationaler Ebene bereits sehr lange geführt. Die in SFAS 87 und IAS 19 eingeführte Korridormethode gestattet, dass versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen nicht erfolgswirksam erfasst zu werden brauchen, sondern lediglich als Anhang in den Notes veröffentlicht werden müssen. In etlichen Fällen kam es durch eine besondere Bilanzierungsvorschrift zu dem Ausweis von Erträgen, obwohl die Fonds tatsächlich Verluste im betreffenden Geschäftsjahr verzeichneten. In den USA, in der seit der Enron-Pleite die Bilanzierungspraktiken großer Aktiengesellschaften sehr aufmerksam beobachtet werden, erregt dieses (unkorrekte) Ergebnis einer korrekten Anwendung der Rechnungslegungsregeln erhebliches Missfallen. Die angesprochenen Schwierigkeiten sind jedoch keineswegs nur typisch für die USA. Durch die Geltung der US-GAAP als Trendsetter im Bereich der Bilanzierung finden sich ähnliche Verteilungsrechte auch in anderen Rechnungslegungsnormen, z. B. in den IFRS, die zu ähnlichen Problemen führten. Der International Accounting Standards Board (IASB) reagierte darauf kürzlich mit einer Änderung dieser besonderen Vorschrift. Eine endgültige Entscheidung über die künftige bilanzielle Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste wird aufgrund des großen Diskussionsbedarfes jedoch erst im Rahmen des Performance Reporting Projects zu erwarten sein. Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der Korridormethode anhand ausgewählter Kriterien, um allgemein ihre Eignung für die Erfüllung der Informationsfunktion und speziell die mögliche Anwendbarkeit für das deutsche Recht zu prüfen. Nachdem dazu im nächsten Abschnitt die Rechnungslegungsnormen für Pensionsverpflichtungen nach HGB/ EStG und US-GAAP/ IFRS in ihren Grundzügen dargestellt und die Entstehungsgründe sowohl für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste als auch für die Entstehung des E-DRS 19 aufgezeigt werden, erfolgt daran anschließend die Auswertung der Stellungnahmen der DAX30-Unternehmen zum E-DRS 19. Im vierten Abschnitt wird die Korridormethode in Hinblick auf die Kriterien Eignung für den Umgang mit Volatilität, Erfüllung der Informationsfunktion, Erfüllung der Rechenschaftsfunktion der Rechnungslegung und Vereinbarkeit mit dem Vorsichtsprinzip des HGB untersucht, bevor im letzten Abschnitt eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse erfolgt und offene Fragen diskutiert werden. Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisII AbkürzungsverzeichnisV 1.Problemstellung1 2.Darstellung und Bewertung von Pensionsverpflichtungen4 2.1Pensionsverpflichtungen nach HGB/ EStG4 2.1.1Vorbemerkung4 2.1.2Bilanzierung nach HGB/ EStG6 2.1.3Bewertung nach HGB/ EStG7 2.2Pensionsverpflichtungen nach US-GAAP/ IFRS12 2.2.1Vorbemerkung12 2.2.2Bilanzierung nach US-GAAP/ IFRS13 2.2.3Bewertung nach US-GAAP/ IFRS15 2.3Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste20 2.3.1Entstehungsursachen20 2.3.2Erfassung nach US-GAAP/ IFRS21 2.3.3Erfassung nach HGB23 2.4Pensionsverpflichtungen nach E-DRS 1924 2.4.1Vorbemerkung24 2.4.2Konzeptionelle Unterschiede zum bisherigen Recht25 2.5Zwischenergebnis27 3.Stellungnahmen der DAX 30-Unternehmen zum E-DRS 1929 4.Die Untersuchung der Korridormethode in Hinblick auf ausgewählte Kriterien31 4.1Betrachtung der Volatilität31 4.1.1Schwankungen aus Änderungen des Planvermögens31 4.1.1.1Anwendbarkeit der Korridormethode32 4.1.1.2Alternative Behandlung der Schwankungen des Planvermögens33 4.1.2Schwankungen aus Änderungen versicherungsmathematischer Parameter (ohne Betrachtung des Diskontierungssatzes)34 4.1.3Schwankungen aus Änderungen des Diskontierungssatzes35 4.1.3.1Anwendbarkeit der Korridormethode35 4.1.3.2Alternative Behandlungsmöglichkeiten36 4.1.4Zwischenergebnis36 4.2Die Erfüllung der Informationsfunktion38 4.2.1Funktion von Jahresabschlussinformationen nach US-GAAP38 4.2.2Prognosetauglichkeit der Informationen39 4.2.3Zwischenergebnis41 4.3Untersuchung der Rechenschaftsfunktion42 4.3.1Rechenschaftsfunktion des Jahresabschlusses42 4.3.2Auswirkungen der Korridormethode auf die Rechenschaftsfunktion des Jahresabschlusses43 4.3.3Zwischenergebnis45 4.4Vereinbarkeit der Korridormethode mit dem Vorsichtsprinzip des HGB45 5.Fazit47 Anhang50 Abbildungsverzeichnis56 Materialienverzeichnis57 Quellenverzeichnis61 Literaturverzeichnis62 BUSINESS & ECONOMICS / Accounting/Gene, Diplomica Verlag<